Umwelt und Energie

Unser Bundesnaturschutzgesetz:

§1 (1) Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Grundlage für Leben und Gesundheit des Menschen (…) im besiedelten und unbesiedelten Bereich (…) so zu schützen, dass


  1. die biologische Vielfalt,
  2. die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts einschließlich der Regenerationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der Naturgüter sowie
  3. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft auf Dauer gesichert sind; der Schutz umfasst auch die Pflege, die Entwicklung und, soweit erforderlich, die Wiederherstellung von Natur und Landschaft.



Wir stellen
genau diese Punkte in den Mittelpunkt.

Auch in Zukunft wollen wir uns dafür einsetzen, dass das Stadtgebiet Dachau seinen Einwohnern ein gesundes und lebenswertes Umfeld bietet, das mehr umfasst als bloßes Wohnen, Arbeiten und Mobilsein.








Renaturierung der Würm-Reschenbach-Aue ab 2011 auf Vorschlag des Thementisches Umwelt, Natur, Energie der Integrativen Stadtentwicklung.




Boden – Grundlage des Lebens

unversiegelte Flächen im Stadtgebiet
Unbebaute Naturflächen im Stadtgebiet – dazu zählen auch Gärten und Ackerland – sind wesentlich für die Lebensqualität seiner Bewohner und notwendig für das Überleben von Flora und Fauna.

Sie beeinflussen das Stadtklima positiv, müssen als Tabuflächen vor Reduzierung auf ein Mindestmaß geschützt werden und sollen – wo möglich – durch Renaturierungsmaßnahmen erweitert und vernetzt werden.

Dadurch entstehen Korridore für Tiere und Pflanzen, aber auch für Naherholungsräume.




Wir treten ein für



  • die Einbindung der Bürgerinteressen, indem die Vorschläge aus der Integrativen Stadtentwicklung beachtet werden;
  • die Erhaltung eines angemessenen Grünflächenanteils auf Entwicklungsflächen, z. B. ehem. MD-Gelände, Augustenfeld, Mitterndorf etc.;
  • die Einrichtung von öffentlichen Spiel- und Freizeitflächen
    (s. -Kompakt: „Konzepte für eine neue Sozialpolitik“);
  • eine maßvolle Nachverdichtung durch höheres Bauen, wie z. B. Dachausbauten;
  • die Unterbindung des Missbrauchs von privilegiertem Bauen im Außenbereich;
  • eingeschränkten Ausbau von Straßen und alternative Straßenkonzepte
    (s. -Kompakt: „Neue Verkehrskonzepte“);
  • gentechnikfreie Bewirtschaftung von Ackerflächen im Stadtgebiet.

Wasser – ein Grundelement


Steh- und Fließgewässer tragen entscheidend zur Gestalt eines urbanen Lebensraumes bei.

Sie sind in Dachau zahlreich vorhanden, jedoch oft leider wenig sicht- und erlebbar, teils sogar versteckt und weggesperrt. Wir wollen keine unnötigen Geländer entlang unserer Gewässer.

Unsere Gewässer müssen, wo immer möglich, zugänglich gestaltet und mitsamt ihren Uferzonen siedlungsverträglich renaturiert werden, wodurch sich die Hochwassergefahr reduziert und zugleich der Grundwasserspiegel reguliert wird.

Wir treten ein für

  • einen Verbleib der Trinkwasserversorgung in eigener kommunaler Verantwortung der Stadtwerke
  • eine Verringerung an Schadstoffeintrag in Fließgewässer und Grundwasser
  • versickerungsfähige Flächen, aber auch für die Förderung der Nutzung von Regenwasser
  • den maßvollen Umgang der Stadtgärtnerei mit Düngemitteln und Pestiziden
  • die Reduzierung des Einsatzes von Streusalz auf ein notwendiges Mindestmaß. Private Ausbringung ist bereits verboten, wird jedoch nicht kontrolliert.


Luft – Reinheit zum Durchatmen


Dachau muss sich um Reinhaltung der Atemluft und Reduzierung der Lärmbelästigung durch Förderung abgasarmer Heiztechnik kümmern (Kraft-Wärme-Kopplung, Nahwärmenetze, Ausbau des Erdgasnetzes; s. Energieprogramm).




Darüber hinaus ist eine Beschränkung des Durchgangsverkehrs in der Stadt dringend erforderlich – insbesondere für LKWs. Rad- und Fußverkehr sollen gefördert und das Angebot beim ÖPNV erweitert werden.
Die alltäglichen Wege können durch Entwicklung von dezentralen Einkaufsmöglichkeiten, Sport und Freizeitangeboten sowie wohnortnahen Arbeitsplätzen minimiert werden.


Wir treten dafür ein,


  • dass sich Dachau gegen den Bau einer 3. Startbahn am Flughafen München stellt. Fluglärm macht krank! Der weitere Ausbau verursacht zusätzliche Zersiedelung und Kfz-Verkehr. Die Subventionen werden dringend für wohnortnahe Arbeitsplätze benötigt;
  • dass ständige Messungen der Luftschadstoffe durchgeführt werden und die Daten für die Bürger einsehbar sind.


Energie – mehr als nur Strom

Die Energiewende ist in aller Munde. Dabei geht es in der öffentlichen Diskussion meist nur um Strom. Der Wärmebedarf liegt aber dreimal höher als der Strombedarf.

Ein Großteil des gesamten Energiebedarfs in Dachau wird über Fossile Energieträger (Kohle, Öl, Gas) abgedeckt. Die Preise dafür kennen nur eine Richtung – nach oben.

Die Sicherung einer preiswerten Energieversorgung kann also nur durch Erneuerbare gelingen.

Wir treten dafür ein



  • den Umbau der gesamten Energieerzeugung der Stadt Dachau auf Erneuerbare Energien mit der Zielsetzung, den Strombedarf bis 2020 und den Wärmebedarf bis 2050 aus diesen Quellen zu decken
  • die Erhaltung bzw. den Ausbau des Strom- und Gasnetzes als strukturellen Standortvorteil in städtischer Hand
  • den massiven Ausbau der regionalen erneuerbaren Energieerzeugung mit Schwerpunkt Windenergie. Durch Bürgerbeteiligung kann das Investitionsvolumen der Stadtwerke vervielfacht werden
  • den weiteren Aufbau von Photovoltaikanlagen auf allen sinnvoll nutzbaren Dachflächen in Dachau
  • den erheblichen Ausbau von lokalen Blockheizkraftwerken. Lokale Nahwärmenetze verbessern den wirtschaftlichen Betrieb dieser Blockheizkraftwerke.


Energieeinsparung – billiger als Energieerzeugung

Die Energieerzeugung in der Region auf Basis Erneuerbarer Energien ist aktive Wirtschaftsförderung und sichert regionale Arbeitsplätze.

Die Stadt Dachau und ihre Bürger geben rund 70 Mio. Euro jährlich für Energie aus. Ein riesiges wirtschaftliches Potential.

Effektiver ist es, Energie einzusparen. Investitionen dafür gehen meist an regionale Handwerksbetriebe. Die Kosten dafür amortisieren sich durch geringeren Energiebedarf.

Wir treten ein für

  • verbesserte Heiztechnik (bevorzugt Blockheizkraftwerke [BHKW]), Heizregelung und Wärmerückgewinnung in öffentlichen Gebäuden
  • städtische Förderprogramme zur Umrüstung von Altheizungen, vorzugsweise auf BHKWs und Wärmepumpen. Umstellung größerer Wohnanlagen und -gebiete auf Nahwärmeversorgung mittels BHKWe
  • Optimierung von Bebauungsplänen bezüglich Energie- und Verkehrseffizienz;
  • Förderung von Mischgebieten: Wohn- und Arbeitsstätten müssen wieder näher zusammenrücken (insbesondere MD-Gelände)
  • umfassende Aufwertung des öffentlichen Nahverkehrs durch Verbesserungen und Verbilligung des Angebots sowie Erhöhung des Komforts
  • konsequente Erweiterung des Radwegenetzes (s. -Kompakt: „Neue Verkehrskonzepte“)
  • eine Umrüstung der städtischen Straßenbeleuchtung auf LED-Technik.

Umwelt- und Energiepolitik brauchen strukturierte Planung und Verwaltungskompetenz

Das für Dachau schlägt einen fundierten und strukturierten Weg zur bürgergerechten Gestaltung der Dachauer Umwelt- und Energiepolitik in drei Schritten vor:


  1. Entwicklung und Festsetzung von verbindlichen Zielen für die Umweltpolitik,
  2. Ausarbeitung von grundsätzlichen Konzepten zu den einzelnen Themengebieten,
  3. Festlegung von Einzelmaßnahmen, die nach und nach abgearbeitet werden.

Neben der Zuständigkeit der Stadtwerke für Energie muss in der Stadtverwaltung zur kompetenten Unterstützung des Stadtrats und seines/er Umweltreferenten/in die Stelle eines Umweltbeauftragten (Amtsleiter) geschaffen werden. Die Abteilung Stadtgrün und Umwelt wird ihm/ihr unterstellt.


Nur wenn wir zusammen eine vernünftige Umwelt- und Energiepolitik in Angriff nehmen, werden wir die hohe Qualität unseres Siedlungsraums erhalten können. Jeder ist aufgefordert, seinen Teil dazu beizutragen. 

Deshalb Bündnis wählen und mitmachen



Das Bündnis Programm "Neue Umwelt- und Energiekonzepte" wurde von Helmut Geißler und Michael Eisenmann erarbeitet. Die Langfassung (ohne Bilder) können Sie in der Zeile oben aufrufen.